Der Schweizer Abraham Louis Breguet zählte zu den berühmtesten Uhrenmachern des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Zu seiner Kundschaft gehörte aristokratische Prominenz wie Ludwig XVI, Napoleon I, Zar Nikolaus und der Herzog von Orleans. Durch seine Innovationen leistete einen wichtigen Beitrag zum Fortschritt der Uhrentechnik. So verbesserte er beispielsweise durch Verwendung zweier Federhäuser die Automatik von Taschenuhren. 1810 konstruierte er für die Königin von Neapel die erste Armbanduhr der Welt. Zu seinen weiteren revolutionären Erfindungen zählt das Tourbillon, die „Berguet-Spirale“ und die „Parachute-Stoßsicherung.“

Sein Enkel und Uhrenkel hielten die von Breguet im Jahr 1775 gegründete Firma am leben und und lieferten dabei vor allem Chronometer für astronomische und nautische Zwecke. 1870 wurde die Familienmanufaktur von Edward Brown übernommen. Im späten 20. Jahrhundert wechselte Breguet drei mal den Besitzer. 1970 wurde die Firma vom Juwelier Chaumet gekauft bis es 1987 von der Londoner Finanzgesellschaft Investcorp übernommen wurde. 1999 ging die traditionsreiche Manufaktur schließlich in den Besitz der Swatch Group über.

Als sein größtes Meisterwerk gilt die 1820 angefertigte Uhr, die den Namen „Marie Antoinette“ trägt und alle damals bekannten Funktionen in sich vereinigt. Sie war mit einem Minutenrepetitions-Schlagwerk und einem „ewigen Kalender“, das sogar in Schaltjahren die verschiedenen Monatslängen berücksichtigt, ausgestattet. Zudem konnte es die Äquation (Unterschied zwischen 12 Uhr Mittag und dem tatsächlichen Stand der Sonne) anzeigen. Auch das Äußere beeindruckte durch vergoldete Platinen, Brücken und Räder. Die Uhr blieb Jahrhunderte lang erhalten und kann heute im Mayer-Museum in Jerusalem bewundert werden.