München – Die schönste Zeit des Jahres ist der Sommer. Strahlende Sonne, leuchtend blauer Himmel und vielleicht sogar die Aussicht auf ein paar Wochen Strandvergnügen sorgen für gute Laune. Allerdings kann Sommer auch Stress bedeuten – für Haut, Haare und Make-up.

DIE HAUT: «Natürlich ist ein adäquater Sonnenschutz in den heißen Monaten immer noch das Mittel der Wahl, um Schäden durch UV-Strahlen zu vermeiden», erklärt der Dermatologe Hans-Peter Schoppelrey vom Haut-und Laserzentrum an der Oper in München. Doch auch die tägliche Pflegeroutine sollte im Sommer umgestellt werden. «So sorgen allzu reichhaltige Anti-Aging-Cremes beispielsweise dafür, dass die feinen Schweißdrüsen der Haut verstopft werden können.» Die Haut fühlt sich heiß an, Unreinheiten können als Folge auftreten.

Besser sind daher «leichtere Produkte wie ein Serum oder eine Creme auf Gelbasis», erläutert Schoppelrey. Gerade wer normale oder fettige Haut hat, sollte in den Sommermonaten auf solche Produkte umsteigen. «Die Luft in unseren Breitengeraden ist normalerweise immer ein wenig feucht, so dass die Haut quasi von außen versorgt wird.»

Wer sich ein Extra gönnen möchte: Damit die Poren der empfindlichen Gesichtshaut auch in der heißen Zeit frei atmen können, empfiehlt der Hautarzt ein Jetpeeling. Dabei wird mit Hilfe von winzigen Düsen ein kaltes Gemisch aus Gas und Wasser auf die Haut aufgetragen – mit Hochgeschwindigkeit. Der Teint wird so sanft und schonend bis in die Tiefe gereinigt, gleichzeitig regt es die Durchblutung an. Im Anschluss daran werden Wirkstoffe wie Hyaluronsäure in tiefere Hautschichten eingebracht, wo sie ihre Pflegeleistung entfalten.

«Die Haut muss schwitzen können», lautet Schoppelreys allgemeiner Tipp zur Sommer. Zum einen, weil Schweiß nichts anderes ist als der Ausdruck der natürlichen Thermoregulation des Körpers. Zum anderen aber regt das die Durchblutung an, abgestorbene Hautzellen und freie Radikale können somit besser abtransportiert werden. Darüber hinaus enthält der Schweiß körpereigene Lipide, die die Haut mit Fetten und Feuchtigkeit versorgen – quasi eine Pflege von innen.

DAS MAKE-UP: Der Visagist Peter Arnheim aus Berlin rät davon ab, im Sommer die Haut unnötig zu beschweren. «So sollte man anstelle der schwereren Fundation auf leichte, mattierende Tagescremes umstellen, damit die Haut atmen kann.» Vielfach braucht man, vor allem bei leicht sonnenbrauner Haut, gar kein Make-up.

«Gegen glänzende Partien rund um Stirn Nase und Kinn hilft auch ein leichter, mattierender Puder», erklärt Arnheim. «Die gibt es mittlerweile in so vielen Nuancen, dass man damit auch kleine Unregelmäßigkeiten im Teint kaschieren kann.» Spezielle Löschpapier-Blättchen aus dem Drogeriemarkt entfernen zuvor Talg.

Arnheim betont: «Bei großer Hitze sollte man allerdings möglichst ganz auf Make-up verzichten. Ein Hauch von Gloss und vielleicht ein wenig wasserfeste Wimperntusche – das ist im Hochsommer völlig ausreichend.»

DIE HAARE: Durch die relativ hohe Luftfeuchtigkeit hierzulande im Sommer werden die Haare normalerweise nicht trockener oder spröder. Anders verhält es sich, wenn man viel im Schwimmbad ist oder unter südlicher Sonne ins Meer und den Hotelpool geht. Chlor und Salz entziehen dem Haar tatsächlich Feuchtigkeit.

Daher ist es für die Pflege wichtig, dass man nach einem langen Tag am Strand oder Pool unbedingt das Haar gründlich wäscht, um Rückstände von Chlor, Salzwasser und Sand zu entfernen. Roberto Laraia, Art Director des Zentralverbands des deutschen Friseurhandwerks in Köln, empfiehlt ein Shampoo mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen. «Während aber auch nach dem Urlaub sollte man sonnengestresstem Haar eine Intensivkur gönnen, die für einige Minuten im Haar verbleibt.»

Um möglichst viele Haare vor Sonne und sonstigen Einwirkungen zu schützen rät der Experte, die langen Haare zu einer lockeren Flechtfrisur zu binden. Ein Extra gibt es am Abend: Die Haare fallen dann in den angesagten Strandwellen. Das funktioniert vor allem dann gut, «wenn man das Haar nach dem Einflechten mit einem speziellen Feuchtigkeitsspray einsprüht».

Wer das lange Haar lieber offen oder eine Kurzhaarfrisur trägt: «Es gibt mittlerweile eine Reihe von Sonnenschutz-Sprays für die Haare, die vor UV-Strahlung schützen», sagt Laraia.

Fotocredits: Christin Klose,Christin Klose
(dpa/tmn)

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